25 Jahre GWK
Klebebänder für den
Auto- und Flugzeugbau
Klebetechnik bewährt sich in der Industrie zunehmend als Alternative zum Schrauben und Nieten. Ganz zur Freude der GWK Klebetechnik GmbH. Die Solinger sind seit 25 Jahren auf das Thema spezialisiert. In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Unternehmen neu aufgestellt.
„Wir treten an, um etwas zu bewegen“, sagt Ralf Bäumer. Seit zwei Jahren ist er geschäftsführender Gesellschafter der GWK Klebetechnik GmbH.
Foto: Tim Oelbermann
Tesafilm, Paketband und Malerkrepp sind wohl in den meisten Haushalten zu finden, womöglich auch Panzertape. Aber mit Klebeband Bauteile von Autos, ja sogar Flugzeugen zu verbinden? Doch, betont Ralf Bäumer, das funktioniere. Und spielt beispielsweise in der Luftfahrtindustrie, wo es um jedes Gramm geht, eine zunehmende Rolle. Der 54-Jährige muss es wissen – seit zwei Jahren ist er geschäftsführender Gesellschafter der GWK Klebetechnik GmbH.
Die Solinger Firma feiert 2024 ihr 25-jähriges Bestehen. Ein Trio hat 1999 den Grundstein gelegt, den Betrieb in den folgenden Jahren von einem reinen Handels- zu einem verarbeitenden Unternehmen gewandelt. Im Sommer 2022 hat mit Ahmad Katiela der letzte Gründer den Sitz in der Untengönrather Straße 50 verlassen.
Ralf Bäumer und Dr. René Rambusch haben ihm seine Anteile abgekauft. Letztgenannter ist Chef von Certoplast, einem Anbieter technischer Klebebänder. Die Wuppertaler Gruppe ist bestrebt, entlang der Wertschöpfungskette zu wachsen. Gelingen soll das mit der Übernahme anderer Unternehmen. Dabei macht Rambusch gemeinsame Sache mit Bäumer, der mehr als zehn Jahre Erfahrung im Bereich Klebebänder mitbringt.
Seit August 2022 setzen sie diesen Plan bei GWK in die Tat um, wobei Ralf Bäumer die Verantwortung für das operative Geschäft trägt. Unterstützung erhält er von Mohamed Charara, der unter anderem für die Betriebsleitung zuständig ist. Der 52-Jährige kennt die Firma gut: Er war zunächst von 2008 bis 2010 im Gewerbegebiet Scheuren tätig, kehrte 2019 zurück.
„Wir harmonieren ausgezeichnet“, betont Ralf Bäumer. Der 54-Jährige führt das nicht zuletzt auf die gemeinsame Leidenschaft für Leichtathletik zurück. Er selbst war ambitionierter Diskuswerfer, Charara Kurzstreckenläufer von Format. „Wer Leistungssport betrieben hat, teilt gewisse Grundvorstellungen. Wir treten an, um etwas zu bewegen.“
Bislang scheint ihnen das zu gelingen. Nach der Übernahme richteten die neuen Eigentümer das Unternehmen mit seinen rund 40 Beschäftigten laut eigenem Bekunden komplett neu aus. Dabei nahmen sie einerseits die internen Prozesse in den Blick.
„Wir haben die Produktionsabläufe diszipliniert und so die Leistungsfähigkeit gesteigert“, skizziert Bäumer.
Andererseits waren die Verantwortlichen bemüht, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Angesichts der Corona-Pandemie, angespannter Lieferketten, Energiekrise und aufgrund dessen gestiegener Preise keine einfache Aufgabe. Doch der geschäftsführende Gesellschafter sieht GWK auf einem guten Weg:
„Jetzt wissen wir und unsere Abnehmer zu 100 Prozent, wie die Firma tickt.“
Die Kunden kommen unter anderem aus unterschiedlichen Industriezweigen, dem Gesundheits- sowie dem Bauwesen und dem Elektrobereich. Sie sitzen vorwiegend in Europa, doch auch in China, Mexiko und Amerika.
Mit rund 60 Prozent den Großteil ihrer Umsätze erzielen die Solinger, die Fachverarbeiter für 3M Automotive sind, laut eigenen Angaben mit der Automobilindustrie. Die Produkte kommen etwa zum Einsatz, um Dämmmatten und Schallschutz im Fahrzeuginnenraum sowie Bauteile in der Stoßstange zu befestigen, aber auch in den Akkus von Elektroautos. Zudem werden an der Untengönrather Straße Lösungen gefertigt, um Regensensoren an der Windschutzscheibe zu befestigen, Schriftzüge und Embleme anzubringen sowie Komponenten mit Folie zu schützen.
Die namhaften Fahrzeugbauer, von denen zahlreiche auf GWK setzen, stehen im Ruf, schwierige Partner zu sein und hohe Anforderungen zu stellen. Zweiteres kann Mohamed Charara bestätigen. Jährlich durchläuft GWK die IATF-Zertifizierung, nach der alle Abläufe klar vorgegeben sind. Diese Bedingungen zu erfüllen, sei zwar herausfordernd, hebe das Unternehmen jedoch von der Konkurrenz ab.
„Wir können nicht einfach ausgetauscht werden“, betont der Betriebsleiter.
Obwohl die Erfahrungen mit der Automobilindustrie durchaus positiv sind, bemühen sich die Solinger um Diversifizierung.
„Bei den Herstellern ist Unsicherheit zu spüren, unsere Planbarkeit leidet darunter“, begründet Ralf Bäumer.
Deshalb sucht er nach neuen Geschäftsfeldern. Besonders attraktiv sei die Fahrradbranche. Die Vorgaben seien dort weniger streng, die Stückzahlen hoch. Er rechnet vor: In jedem der beiden Laufräder werden vier Meter Felgenband verklebt. Hinzu kommen Schutzbänder und spezielle Klebebänder in E-Bike-Akkus. Dementsprechend interessant sei der Markt, wenngleich bereits erschlossen. Mit Innovationen und Prozessoptimierung möchte GWK dennoch einen Fuß in die Tür bekommen.
„Wenn wir Neues entwickeln, liefern wir nicht nur die Klebebänder, sondern überlegen mit den Kunden, wie sich die Produkte in die Serienfertigung einbinden lassen“, erläutert Ralf Bäumer.
Dieser Service sowie die Flexibilität am Standort seien die Stärken des Betriebs.
In Scheuren werden nicht nur ein- und doppelseitige Klebebänder auf die Bedürfnisse der Abnehmer angepasst. Darüber hinaus lassen sich im Flach- sowie Rotationsstanzverfahren individuelle Formen herstellen – etwa zum Befestigen von Antennen auf dem Autodach.
Der Prozess erfordert eine Menge Know-how.
„Kleben ist wie Alchemie“, sagt Ralf Bäumer.
Letztlich handele es sich um eine physikalische Wechselwirkung: Für das richtige Material muss der richtige Haftstoff gefunden werden. Gelingt das, müsse sich um die Haltbarkeit niemand sorgen – selbst in Flugzeugen.
Von Manuel Böhnke
Rheinische Post (Bergische Morgenpost / Solingen) 23.07.2024
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